Grüne im Bördekreis unterstützen Widerstand gegen neuen Gesteinsabbau in Etingen-Maschenhorst und die Ausweisung des Gebietes für die Rohstoffgewinnung

Steinbruch Flechtingen

Wirtschaftliche Interessen vor Umwelt- und Lebensqualität

Zweifel an Bedarf und Datengrundlage

Der angebliche Rohstoffbedarf, mit dem das Ministerium das Vorhaben begründet, wird klar infrage gestellt. Laut aktuellen Zahlen sinken die Produktion und der Verbrauch von Hartgesteinen seit Jahren. Auch die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe meldet einen deutlichen Rückgang der Nachfrage. Die bestehenden Steinbrüche reichen noch aus.

Umwelt- und Klimaschutz in Gefahr

Das geplante Vorranggebiet liegt im Landschaftsschutzgebiet „Flechtinger Höhenzug“ – einer der schönsten und ökologisch wertvollsten Regionen Sachsen-Anhalts, direkt angrenzend an das UNESCO-Biosphärenreservat Drömling. Die geplante Abholzung von über 70 Hektar Wald und die Eingriffe in das Grundwassersystem wären nach Einschätzung des BUND ökologisch unverantwortlich.

„Die ohnehin schon benachteiligte ländliche Region mit mehreren Steinbrüchen, Kiesgruben, Quarzabbau und Morsleben wird noch stärker belastet, obwohl sie doch gefördert werden soll“, betont Zeymer. Besonders kritisch seien auch die Auswirkungen auf Wasserhaushalt, Artenvielfalt und das lokale Mikroklima.

Region steht geschlossen gegen den Tagebau

Zahlreiche Kommunen, Umweltverbände und Bürgerinitiativen haben sich bereits gegen das Vorhaben positioniert. Gemeinden wie Oebisfelde-Weferlingen, Flechtingen, Calvörde und Kathendorf sowie über 60 Privatpersonen und Organisationen haben Einwendungen eingereicht. Dennoch seien viele Argumente in der bisherigen Abwägung des Ministeriums unberücksichtigt geblieben.

Die Grünen im Kreis Börde fordern das Land Sachsen-Anhalt auf, die Kritik ernst zu nehmen, die Bedarfsprüfung zu überarbeiten und das Vorranggebiet Etingen-Maschenhorst aus dem Landesentwicklungsplan zu streichen. Bis zum 15. Oktober 2025 können noch Einwände gegen das Vorhaben gemacht werden.

„Das Vorhaben wird auf Grund fehlenden Bedarfs durch die Bevölkerung, die Kommunen und Verbände abgelehnt!“ – Bodo Zeymer, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN KV Börde